Gerwin van Langenberg, der Sohn oder Neffe des Xantener Stiftsbaumeisters Johannes van Langenberg, war hauptsächlich in Wesel tätig. Er leitete von 1500 bis 1540 die Arbeiten am dortigen Willibrordidom. Bereits im Jahre 1500 kaufte Jan van Monster in der Nähe von Mülheim an der Ruhr Sandstein. Die Steinbrüche dort gehörten einem Junker von Limburg, der für seine Steine von der Kirche außer Geld auch beträchtliche Mengen von Butter, Gewürz, Stockfisch, Schellfisch und Hering bekam. Außer aus Mülheim an der Ruhr wurden Hausteine aus dem Münsterland, vom Drachenfels und von Andernach (Tuffstein) geholt. Zwar wurde 1501 ein Pfeilerfundament für die Kreuzkapelle, welche einen Splitter vom Kreuze Christi aufnehmen sollte, östlich des südlichen Querschiffarmes gelegt, doch in den folgenden Jahren wurde vornehmlich an der Nordseite von St. Willibrord gebaut. Hier war auch 1501 der erste Pfeiler errichtet worden.
In den ersten Jahren seiner Bautätigkeit in Wesel berieten Gerwin Baumeister aus Xanten, Meister Adam (1500) und Meister Johannes (1503). Unter der Oberleitung Gerwins arbeiteten an St. Willibrord folgende Steinmetzen: Johannes Brabender, Heinrich Distelvinck, Johann van Efeß, Hermann von Aachen, Henrick van Collen, Johannes van Nebiss, Hans di Overlender, Derick van Xanten, Peter Snaskert, Gerit von Wülfrath, Jan von Langen, Anton von Trier, Martin von Lechenich, Aleff von Köln, Jasper von Köln, Johann von Esens, Hans von Werden, Klas von Utrecht, Isbrant von Utrecht, Franz von Xanten, Gerit von Billerbeck, Johann in gen garden aus Wesel und Frederick van Langenberg, Gerwins Bruder.
Frederick van Langenberg ist wohl der kölnische Steinmetz Friedrich, der neben den Kölner Steinmetzen Wilhelm und Johannes von Johannes van Langenberg in Xanten nur unter der Bedingung angenommen wurden, daß jeder von ihnen im Winter täglich 2 Muterken mehr haben sollte als jeder der übrigen. Als das den Neid und die Eifersucht der anderen weckte, gingen die Bevorzugten wieder weg. Der Steinmetz Wilhelm mag Wilhelm Beldersnyder (Bildenheuer) sein, der ebenfalls nach Wesel überwechselte. [18, S. 194]
Die Kirchenrchenrechnung von 1502 sagt u.a. aus, daß Gerwin am Samstag nach Ostern für fünf Arbeitstage 5 Mark erhielt. 1505 wurden bei Evert Langenberg 22500 Ziegelsteine gekauft. [39]
1506 begann man mit dem Bau des großen Portals an der Nordseite. Im Jahre 1509 brach Meister Tacke die nördlichen Außenmauern der alten Stufenhallenkirche ab. An deren Stelle wurden zwischen dem inneren und äußeren Seitenschiff der heutigen Kirche Pfeiler errichtet. 1511 wurde die neue Sakristei gewölbt und ausgemalt. Darüber wurde eine kleine Kapelle gebaut, zu der eine schmale Treppe hinaufführt.
Schon 1510 hatte der klevische Landrentmeister Heinrich Bars, genannt Alyschläger (Ölmüller), der Sohn eines Ölmüllers, eine Grabkapelle gestiftet, die nach ihm noch heute Alyschlägerkapelle genannt wird. 1512 erhielt diese Kapelle ihr reiches Sterngewölbe. Vielleicht konnte es Kaiser Maximilian schon bewundern, als er am 10. Oktober 1512 in Wesel weilte. [29, S. 100]
Als Heinrich Bars am 4. April 1529 starb, wurde er in dieser Kapelle bestattet. Auch seine zweite Gattin Odila von Dript ruht hier. Des Landrentmeisters gleichnamiger Sohn, der Verweser der Kanzleien von Kleve, Jülich und Berg von 1554 bis 1575, fand hier nach seinem Tode am 15. Februar 1575 ebenfalls seine letzte Ruhestätte. [40]
Am 31. Januar 1512 wurde Gerwin Bürger der Stadt Wesel. Er wohnte damals im Klostertorviertel (Cloisterpoirte): meister Gerwyn, muyrmeister sall geven 1 goulden gulden, sall men omb laiten verdyenen; Henricus eius filius non est civis. [41]
1513 legte man die Fundamente der südlichen Querschiffwand. 1514 wurde ein runder Pfeiler für die Kreuzkapelle in der Bauhütte gehauen, ebenso ein Kapitell. Einen anderen runden Pfeiler sowie vier Dienste bestellte man bei Meister Heinrich de Wytt, der aus Werden stammte, damals aber in Mülheim an der Ruhr wohnte. 1516 setzte man auf das neue Dach der Kreuzkapelle ein eisernes Kreuz. 1518 meißelte Johann, Gerwins Sohn, in des Meisters Werkstatt 47 Blumen für die Gewölbe und einen Taufstein. In denselben Jahren schuf Johannes in 66 Sommer- und 29 Wintertagen das kunstvolle, vom Deckengrund gelöste Rippennetz, einen freitragenden achtseitigen Stern mit Hängezapfen und schildtragendem Engel, sowie das Fenstermaßwerk der Kreuzkapelle, in welcher der bedeutende Humanist Konrad von Heresbach, ein Freund des Erasmus von Rotterdam und Erzieher Herzog Wilhelms des Reichen von Kleve, Jülich und Berg, nach seinem Tode am 14. Oktober 1576 beigesetzt wurde. Hier ruht auch dessen Gattin Mechthild von Duynen, die 1560 starb. Die Kosten der Kreuzkapelle trugen die Stadt und der Gatte einer unehelichen Tochter des Herzogs von Kleve. Der Boden der Kapelle wurde eingeebnet und 1519 mit blauen Namurer Estrichsteinen belegt.
Was spätgotische Gewölbe anbetrifft, steht Johann Gerwinson van Langenbergs Gewölbe der Kreuz- oder Heresbachkapelle in Wesel am Ende einer Entwicklung, die mit Peter Parler in Prag beginnt, mit Benedikt Ried dort, mit Madern Gerthener in Frankfurt (gestorben 1430) und mit Hans von Bingen und ab 1508 mit Hans Baltz von Mertenstein (gestorben 1516) an St.Leonhard in Frankfurt am Main sowie mit Philipp von Gmünd in der Schloßkirche in Meisenheim am Glan (1497 - 1503) fortgesetzt wird. Johannes von Langenberg der Jüngere - so nennt Wolfgang Deurer Johann Gerwinson - sei, wie der Weseler Dombaumeister ausführt, über seinen meisterlichen Vater hinausgewachsen und in bezug auf die Kreuzkapelle zu einer genialen Neuschöpfung gelangt, die aber ohne die genannten Entwicklungsstufen nicht zu erklären sei. Mit dem Gewölbe der Kreuzkapelle in der Weseler Willibrordikirche endet die Entwicklung der spätgotischen Gewölbe in Deutschland.
Wolfgang Deurer führt aus, "`daß die Baumeisterfamilie Langenberg in Köln bereits Gewölbe mit freiem Schlußstein geschaffen hatte und zweifellos die Werke der großen Baumeister ihrer Zeit kannte, und es daher nur noch einen kleinen Schritt bedeutete, diese Kenntnisse und Erfahrungen in einer weiterführenden Neuschöpfung einzubringen.
Hierbei waren die mittelalterlichen Baumeister nicht nur hervorragende Steinbildhauer und begabte künstlerische Naturen, sondern sie mußten auch die gesamte technisch - statische Verantwortung tragen. Dazu standen ihnen, außer den Erkenntnissen tradierter Baukonstruktionen, kaum literaturtheoretische Grundlagen zur Verfügung."' [16, S. 119]
Im selben Jahr 1519 reiste Gerwin nach Breisach, um dort Hausteine zu holen. Wegen der weiten Reise wurde vorher ein feierliches Abschiedsmahl gegeben.
In den Jahren 1500 bis 1520 betrugen die Kosten für Material und Tageslohn 48000 Mark. Die Ausgaben waren in den folgenden Jahren geringer.
1520 entwarf Gerwin Türen für St. Willibrord. Inzwischen waren auch am Chor die Arbeiten so weit fortgeschritten, daß mit dem Abbruch der alten Chorwände begonnen werden konnte. Im selben Jahr wurde der Dachstuhl über dem Querschiff samt Dachreiter errichtet. Gerwin ließ zwei Felle von einem Pergamentmacher beschaffen und entwarf darauf das Südportal. Der Entwurf wurde damals nur bis zur Galerie über dem Portalfenster ausgeführt.
1521 standen noch die Pfeiler des alten Chores. Diese wurden jetzt beseitigt. Den Boden des neuen Chores ebnete man mit 19 Karren Sand ein. Auf das Dach setzte man ein vergoldetes Kreuz. In der Pfingstzeit des Jahres 1522 begab sich Gerwin mit seinem Sohn auf Befehl des Rates in die Niederlande, um in Arnheim und Nymwegen die Choranlagen zu besichtigen. Der Kapellenkranz der St. Stewens Kerk in Nymwegen wurde von Gerwin zum Vorbild genommen. Nach ihrer Rückkehr brach man die Häuser hinter dem Chor ab und legte die Fundamente zum Umgang und den sieben Kapellen des Kapellenkranzes. Bei der Grundsteinlegung war Herzog Johann der Friedfertige (1511-1539) anwesend. Viele Bürger halfen, sie wollten kein Geld, erhielten aber Brot und Bier.
1523 zeichnete Gerwin auf 13 Pergamentstücken den Entwurf der Brauttür an der Südseite gegenüber der Rheinstraße. Über dem Portal der Nordseite fanden die Standbilder der hll. Nikolaus und Antonius Aufstellung. Für die Vollendung des Giebels bewilligte der Rat eine wöchentliche Beisteuer von sechs Gulden aus der Mühlenwaage.
1525 wurde der Giebel des Nordportales fertig. Daran stellte man die Statuen der Gottesmutter und der hll. Petrus und Andreas auf. [42] 1526 war Gerwin van Langenberg vorübergehend in Xanten tätig. Nachdem Billerbeck die Steine geliefert hatte, baute Gerwins Sohn Johannes die Turmgalerie des Barbaraturmes von St. Viktor. Sie wurde mit 942 Pfund Eisenstangen befestigt, damit sie dem Sturm standhalten konnte. [43] Im Jahre 1528 beauftragte der Fabrikmeister Gerhard van Haffen Gerwin, die Schäden an der Sakristei zu untersuchen. Gerwin erhielt dafür 1 1/2 Mark an Honorar. Von 1528 bis 1530 kam Meister Gerwin fünfmal von Wesel nach Xanten, um die Arbeiten an der Sakristei zu leiten. [44] 1530 bis 1535 erbaute Gerwin den Kapitelsaal. [45]
Bereits 1528 hatte Gerwin für St. Willibrord in Wesel einen Dreisitz und 1529 einen Tabernakel und die beiden kleinen Engel an der Südseite des Chores geschaffen. Meister Wilhelm meißelte die Marienstatue und die beiden Engel für die Brauttür, ferner den Schild mit den Wappen des Kaisers und der Stadt Wesel. Während dieser Zeit erhielt Gerwin den Auftrag, vier Engel zu schaffen. 1531 half Gerwin Meister Wilhelm, das Sakramentshaus aufzustellen. Im selben Jahr wurden die steinernen Chorschranken vollendet.
1535 beauftragte der Rat Meister Gerwin, einen steinernen Lettner zu errichten. Gerwin entwarf den Lettner, der vor dem Chor errichtet werden sollte. Mit 6000 Ziegelsteinen legte man das Fundament, führte einige Pfeiler auf und begann mit dem Bau der zwei Wendeltreppen, welche zu der über den Pfeilern geplanten Galerie hinaufführen sollten. 1539 ersetzte man das Strohdach über dem südlichen Querschiffarm durch ein Pfannendach. [46]
In diesem Jahre legte Anton von Fürstenberg (1480-1541), der letzte katholische Pfarrer von St. Willibrord, der hier von 1519 bis 1539 Pfarrherr gewesen war, sein Amt nieder. Er war eine bedeutende Persönlichkeit. Als Doktor der Theologie hatte er an der Universität Kopenhagen Kirchenrecht gelehrt. Er war Propst des Prämonstratenserklosters Börglum in Dänemark und Berater des dänischen Königs gewesen.
Nicht lange nach Fürstenbergs Abdankung wurde in Wesel die Reformation eingeführt. Am Ostertag 1540 wurde in St. Willibrord das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht. Die Bauarbeiten an der Kirche wurden eingestellt. [47]
Bereits im Jahre 1533 hatte Gerwin van Langenberg den Auftrag erhalten, die in der Nacht von Epiphanie zerstörte Ruhrbrücke wiederaufzubauen:
Anno salutis christianae tricesimo tertio supra millesimum quingentesimum in ipsa nocte Epiphaniae sacra pons Werthenae ex nimia aquarum inundantia solutus una cum suis columnis et sustentaculis fluctuans cecidit. Qui annis subsequentibus sex per reverendum dominum Johannem abbatem contribuentibus imprimis illustrissimo principe domino duce Clivense etc., deinde civibus reaedificatus multo firmiore structura, atque antea fuerat, non sine magnis expensis. Architector principalis fuit Gerwinus quidam Langenbergius, civis Wesaliensis, in aquis struendi solers ac peritus. [48]
Im Jahre 1533 stellte sich in der Nacht vor dem Dreikönigsfeste eine Hochflut mit sehr starkem Eisgang ein. Das Wasser erreichte eine solche Höhe, daß sich die Fluten einen halben Mann hoch über die Brücke dahinwälzten. Sie konnte der Gewalt nicht standhalten, so daß sie abgehoben und weggetrieben wurde; vier Steinpfeiler wurden umgerissen. Dadurch wurde der Strom gestaut. Er durchbrach die Stadtmauer und ergoß sich in die Stadt Werden. Nach dem Unglück entstand ein Streit zwischen der Abtei und der Stadt, wer für den Wiederaufbau zuständig sei. Lange wurde darüber gestritten. Endlich sandte Herzog Johann von Kleve und Graf zur Mark, der Vogt des Stiftes, seine Räte, die den Streit schlichteten. Für den Brückenbau sollte der Abt sechs Jahre lang jährlich hundert, die Stadt 50 und der Herzog 25 rheinische Goldgulden beisteuern. Die Brücke wurde an derselben Stelle wie die zerstörte gebaut. Der Architekt Gerwin Langenberg erhielt pro Tag 11, die Meister 5, die Handlanger 3 Weißlinge (Weißpfennige, albi) bei Selbstbeköstigung.
1533 fingen die Steinbrecher in der Woche vor Pfingsten an, Steine zu brechen. Am 7. Juli, als das Wasser niedrig stand und das Flußbett bereits durchwatet werden konnte, wurde mit dem Wiederaufbau der Brücke begonnen. Zuerst mauerte man den zweiten Pfeiler nahe dem Feld, der oberhalb der Fundamente zerstört war, auf. Anschließend wurde der zweite und dritte Pfeiler überwölbt. Für die Fundamente versenkte man schwere Steine in den Fluß. Es wurden in der Hälfte jenes Jahres von Sonntag Exaudi, dem Sonntag in der Oktav von Christi Himmelfahrt, bis Simon und Juda (28.10) an Lohn für Meister und Handlanger 215 rheinische Goldgulden ausgegeben. Zu der Summe steuerte der Herzog 23 Goldgulden und 8 Weißlinge, der Abt 128 Goldgulden und 17 Weißlinge, das übrige die Bürger bei.
Im Jahre 1534 wurde vom 5. März bis St. Severin (23.10.) an den vier umgestürzten Pfeilern gearbeitet. Man entfernte die Steinmassen aus dem Flußbett und benutzte sie wieder zum Brückenbau. Zwei Pfeiler wurden vor dem Winter mit einem Bogen versehen. An den Kosten beteiligte sich der Herzog mit 25 Goldgulden und 8 Weißlingen, die Stiftsbewohner mit 97 Goldgulden, 3 Weißlingen und 2 Hellern, die Werdener Bürger mit 87 Goldgulden, 2 Weißlingen und 11 Hellern, die Essener Bürger mit 40 Goldgulden.
Im Jahre 1535 wurde von Anfang Februar bis Gereon und Viktor (10.10.) gearbeitet. Über dem vierten Bogen fügte man die Brücke zusammen. Ein Weg wurde darübergelegt und mit Steinmauern befestigt, die zwei Mauern nahe der Stadt etwas erhöht und der fünfte Bogen gewölbt. An den Auslagen beteiligte sich der Herzog mit 25 Goldgulden und 6 Weißlingen, das Kloster mit 115 Goldgulden und 11 Weißlingen, die Bürger mit 57 Goldgulden, 14 Weißlingen und 9 Hellern, die Grundbesitzer in der Nähe der Brücke mit 2 Goldgulden. Dazu kamen noch Einnahmen aus dem Fährbetrieb in Höhe von 4 Goldgulden, 5 Weißlingen und 4 Hellern.
1536 wurden von Ostern bis St. Ursula (21. 10.) die Seitenmauern gefertigt und der sechste Bogen nahe der Stadt gewölbt. Die Kosten wurden wie folgt aufgeteilt: Der Herzog zahlte 25 Goldgulden, das Kloster 55 Goldgulden, 10 Weißlinge und 10 Heller, die Bürger 27 Goldgulden und 12 Weißlinge. Durch den Fährbetrieb konnte man noch 4 Goldgulden, 13 Weißlinge und 10 Heller beisteuern.
1537 wurde wegen Streitigkeiten zwischen dem Abt und den Bürgern nicht gearbeitet. Im Sommer des Jahres 1538 wölbte man den 7. Pfeiler. Nahe der Stadt wurde die Pforte errichtet. Von den Baukosten des Jahres 1538 übernahm der Herzog 21 Goldgulden und 18 Weißlinge, das Kloster 13 Goldgulden und 5 Weißlinge, die Bürger 6 Goldgulden, 2 Weißlinge und 3 Heller. Dazu kamen noch 4 Goldgulden und 10 Weißlinge aus dem Fährgeld und 32 Goldgulden, 2 Weißlinge und 3 Heller aus Zöllen und Abgaben vom Wein. Der Brückenbau verschlang insgesamt den Betrag von 1012 Goldgulden, 6 Weißlingen und zwei Hellern. [49]
Im Jahre 1556, als Gerwin van Langenberg bereits gestorben war, schloß der Rat der Stadt Wesel mit Gerwins Sohn Johannes einen Vertrag. Danach sollte Johannes für 1473 Gulden den noch unvollendeten Lettner von St. Willibrord fertigstellen. Das geschah in den Jahren 1556/57. Dieser Lettner bestand aus Säulen, die Gewölbe trugen. Darüber befand sich ein Gang, der an beiden Seiten durch ein Geländer aus gedrehten Eisenstäben eingefaßt war. Auf dieser steinernen Brücke konnten Chorsänger Aufstellung nehmen. 1560 wurde die Restsumme ausgezahlt. [50]
Fritz Witte entdeckte auf der Plankammer von St. Willibrord das Fragment "`Christus vor Pilatus"', das er Johannes Gerwinson zuschrieb, der sich an Arnt van Tricht angelehnt habe. [51]
In den Bürgerbüchern der Stadt Wesel, bearbeitet von Adolf Langhans, erscheinen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts folgende Namensträger Langenberg:
08.03.1564 | Berndt van Langenberg Ratsprotokoll (RP) 1564 fügt hinzu: gesat up ein roer. S. 127. "`roer"' ist eine Schußwaffe. |
28.06.1580 | Johann von Langenbergh RP fügt hinzu: Sal ein lanckroer voer deser statt maken, davon der rentmeister ihme die helfte sal betalen. und die ander helfte voer datt burgergeldt sein. darto er noch sal geven 1 emmer. S. 142. |
24.10.1582 | Gadert van Langenberg, S. 145. |
28.05.1596 | Hans van Langenberg, S. 162. |
04.03.1652 | Gerret Tönnissen von Langenbergh, S. 234. RP: Gerret Thomassen von Langenbergh, Johannessen von Langenberghs sohn, so alhie gewohnet, wegen bekandten wolverhaltens burger worden. S. 235. |
Am 08.03.1564 wurde ein Berndt van Langenberg in die Weseler Bürgerliste eingetragen. 1611 hatte der Fabrikmeister der Xantener Stiftskirche St.Viktor aus Wesel einen Steinmetzmeister Berndt zu Bauarbeiten nach Xanten kommen lassen. Er hat über diese Leute nichts Erfreuliches zu berichten.
1611 Item den 30.Juli Meyster Berndt steinmetzer mit 3 knechten und 1 opperknechten und Clas der Cuper sein zu 4 urren von der arbeit bliffen nach Reß gangen.
Item vom irsten Augusti Mester Berndt und 3 knecht und der Cuper jeder von 3 uhren bis 4 uhren (gearbeidt) darnach gesoffen und auch von 10 bis 2.
Item 2. Augusti Meyster Berndt cum tribus famulis et uno opperknecht der Meister zu 4 uhren ausbliben. [52]
Täufling | Eltern | |
1595 | Winandus | Christine u. Berndt Langenberg |
27.4.1608 | Christine | Christine u. Berndt Langenberg |
Täufling | Eltern | |
31.05.1598 | Anna | N.N. u. Johann(Jan) (van) Langenbergh |
21.11.1599 | Derrick | N.N. u. Johann(Jan) (van) Langenbergh |
30.12.1600 | Derrick | N.N. u. Johann(Jan) (van) Langenbergh |
03.11.1602 | Ennecken | Stina u. Johann(Jan) (van) Langenbergh |
12.02.1606 | Christine | Christine u. Johann(Jan) (van) Langenbergh |